Gauting ist neophytenfrei

Die heimische Flora braucht Hilfe, denn Eindringlinge verdrängen zusehends unsere Pflanzen.

zumindest die Münchenerstraße von Gauting nach Neuried bis zum Wechsel Landkreis Starnberg/ Landkreis München. Zugegebenermaßen ist es nur ca 1km, auf dem die kanadische Goldrute (Solidago canadensis) und das Berufskraut (Erigeron annuus) ihre Köpfe bzw. Samenstände lassen mussten.
Ehrenamtliche vom Bund Naturschutz „Team Gauting“ und den „Blühbotschafterinnen“ schnitten die abgeblühten Samenstände ab, da diese 10- bis 20.000 Samen pro Pflanze ausbilden können.

Grundsätzlich ist die Goldrute für Generalisten (Honigbiene und viele andere Insekten) als Nektarpflanze sehr wertvoll. Sie ist bei den Imkern auch als Trachtpflanze gerne gesehen.
Aber als „invasiver Neophyt“ ist sie nicht heimisch und hat einen immensen Ausbreitungsdrang! Sie vermehrt sich nicht nur über die Wurzelrhizome im Boden sondern auch über ihre Samen.


Unsere heimischen Wildbienen und viele andere ansässige Insekten sind aber auf heimische Pflanzen angewiesen (Spezialisten). Nicht nur als Nektar und Pollenlieferanten, sondern die heimischen Pflanzen „als Ganzes“.  Die Blätter, Stängel und Wurzeln werden „gefressen“ , löchrige Blätter sind also ein Zeichen von hohem ökologischem Wert. Kirschlorbeer, Thuja, Sommerflieder, Goldruten, Riesenbärklau, indisches Springkraut und einige mehr haben aber praktisch keine heimischen Fresspartner.


Wenn unsere Wildpflanzen (z.B. Natternkopf, heimische Goldrute, heimische Glockenblumen, uvm.) allerdings verdrängt werden, sterben nicht nur die Pflanzen, sondern auch die dazugehörigen Insekten aus (z.B. Wildbienen).
Die Honigbiene als Generalist (sie kann von vielen unterschiedlichen Pflanzen Nektar sammeln) ist im Bestand aber nicht bedroht! Zur Blütezeit der kanadischen Goldrute (August/September/Oktober) haben wir in riesigen Flächen ein riesiges Nahrungsangebot für Generalisten. Wenn sie abgeblüht ist, versamt sie sich dann über den Wind in die Biotope (ökologisch wertvolle Magerrasen und den Wald). Zu anderen Jahreszeiten ist in diesen Monokultur-Flächen dann leider keine Nahrungsquelle mehr vorhanden.


Die Samenstände der Goldruten (auch Sommerflieder, Kirschlorbeer, Berufskraut) sollten im Garten also rechtzeitig abgeschnitten und mit dem Hausmüll entsorgt werden. Oder man pflanzt gleich eine heimische Variante (zB. Solidago virgaurea). Beispiele für die „Invasivität“ dieser Pflanzen sind die riesigen Monokultur-Goldrutenfelder am Buchendorfer Berg und Richtung TSV Gauting.

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